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nand

ausverkauft

28. Oktober 2022

Einlass: 20:30 Uhr

Beginn: 21:00 Uhr
Support: Fluppe

 

Nand

Ferdinand Kirch alias nand. 23 Jahre alt. Musik ist schon früh Thema im Hause Kirch. Mama singt viel, Papa spielt viel Gitarre. Mit 9 Jahren nimmt der junge nand bereits Trompetenunterricht. Mit 10 Jahren zusätzlich Klavierunterricht. Folgerichtig während der Schulzeit in Bigband und Orchester aktiv. Beschäftigt sich in jungen Jahren intensiv mit klassischer Musik, verschiebt sein Interesse in der Pubertät Richtung House, Elektro und Rap. Erweitert auf der Uni, inspiriert vom ‚arty‘ Umfeld seines Architektur-Studiums, seinen Horizont Richtung NDW, Soundwave und vor allem Synthpop. Progressive und internationale Musik stehen auch hoch im Kurs. Er saugt das alles auf, kann kaum genug bekommen von neuen Genres und Styles. 

Beginnt mit 16 auf dem heimischen iMac der Eltern erstmals Musik zu produzieren. Vom ersten Versuch an sehr vielfältig: Von Klavierstücken bis hin zu Dark Techno Beats, Trapbeats, Soundwave, RnB, Soul, usw.
Hier zeigt sich, was sich an den Kevin Parkers (Tame Impala) und den James Blakes schon ablesen ließ: Mit der Digitalisierung wuchs eine Generation von Artists und Produzenten heran, die den vielseitigen Musikkatalog der menschlichen Geschichte seit frühester Kindheit aufsogen konnten. Musikalische Früherziehung, die digitalen Zugangsmöglichkeiten und die modernen Sequencer-Programme machen es möglich, dass Anfang 20-Jährige so erstaunlich präzise, vielseitig und authentisch in unterschiedlichen Genres produzieren können. 

Während des Studiums entdeckt nand dann auch seine Stimme, beginnt eigene Texte einzusingen, erarbeitet sich das Knowhow des Vocalrecordings und das Selbstbewusstsein erste eigene Songs im Freundeskreis zu zeigen. Das geschulte Gehör hilft natürlich, vielleicht auch die Tatsache, dass er Trompete inzwischen auf Profiniveau spielt, jedenfalls trifft nand auch beim Singen die Töne. Ein Schicksalsschlag wird dann zur Initialzündung. 

„Durch den Tod meiner Mutter, die immer wollte, dass ich singe, habe ich mich dazu entschlossen, es endlich mal zu probieren. Also entstand mein erster Song „By your side“, den es heute noch auf ‚Soundcloud‘ zu hören gibt. Der Song ist noch auf Englisch geschrieben, weil ich mir mit meinen kaum vorhandenen Schreib-Skills nicht vorstellen konnte, deutsche Texte zu schreiben. Meine Freunde waren aber super begeistert und überrascht, wie gut meine Stimme mit meinen selbstgebauten Beats funktioniert und haben mir gesagt ich solle unbedingt weiter machen.“

Erst mal bleibt es aber turbulent – nach der Trennung von der ersten Freundin geht der junge Student für ein Jahr von Würzburg nach Köln und stürzt sich komplett in die Musik, schreibt manisch Texte, produziert innerhalb einer Woche das Debütalbum „gutgehen“. Eine OP zwingt ihn für ein paar Wochen ins Krankenhausbett, der Laptop ist immer dabei. 

„Ich war so gut wie allein in der Stadt und musste mich sowohl mit meiner Umgebung als auch mit mir selbst auseinandersetzen. Da hat mir die Musik sehr geholfen, die wie mein Tagebuch sowohl in guten als auch schlechten Momenten war. Es war ein klassischer Perspektivwechsel, der mir gutgetan hat.“

Im Januar 2020 erscheint „Wohlfühlen“ ohne Support durch ein Label, ohne PR-Team, ohne Marketingbudget. Einfach ein DIY-Release über die Streaming-Portale. „Wohlfühlen“ nimmt schnell Fahrt auf, Leute folgen nand auf Social Media, packen den Track in ihre Playlisten. Schließlich wird ein Management-Team aufmerksam. Es folgen schnell TV-Platzierungen, Werbeanfragen, nand wird auf das renommierte ‚Reeperbahn-Festival‘ eingeladen.

„Lange Zeit hatte ich im Schlaf immer wieder den Traum, wie ich vor einer Menge stehe und meine eigenen Texte singe und alle singen mit. Als ich im Februar 2020 dann meinen ersten Auftritt hatte, war die Bude komplett voll und alle haben mitgesungen und konnten die Texte. Da ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Von da an habe ich gemerkt, dass man alles erreichen kann, was man sich wünscht, wenn man dranbleibt, sich durchbeißt und sein eigenes Ding macht.“

nand hat Blut geleckt und mit seinem ersten Release bereits eine bemerkenswerte Duftmarke gesetzt. „Stay tuned“ ist hier keine Abschiedsfloskel, sondern ein ernstgemeinter Ratschlag. 

Fluppe

Es passieren wundersame, berührende und verwirrende Dinge in dieser Musik, die vier Männer mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang eingespielt haben. Und damit geht es ja schon los: Denn wie of kann man diesen Satz eigentlich ruhigen Gewissens und ohne zu funkern niederschreiben? Eben.

fluppe – bite klein schreiben, das sieht einfach besser aus und soll auch so – stammen aus Hamburg und sind Josef Endicot, Antoine Laval, Lars Brunkhorst und Christan Klindworth. Außerdem sind sie eine der seltenen Bands, bei denen man nicht sofort die „Klingt wie“-Karten spielen kann. Erste Augenzeugen ihrer Konzerte vergleichen fuppe gerne mit Turbostaat, was grob in die Richtung geht, aber musikalisch kommen einem eher diese räudig-poetschen Post-Punk-Bands wie Do Nothing, shame, Protomartyr oder auch IDLES in den Sinn. Wobei fuppe dann doch öfer als die genannten auf die melodieseligen Gitarren-Momente setzen, wie sie zum Beispiel die Weakerthans oder Sebadoh in ihren Hochzeiten zelebrierten. Erste Kritken zur ihrer EP „Billstedt“
aus dem vergangenen Jahr erkannten darin die gute alte „Hamburger Schule“. Aber dazu sagt Christan: „Das ist natürlich schmeichelhaf, die war ja auch wichtg. Aber ich kenn mich da einfach nicht gut genug aus, um das als Einfuss zu sehen. Ich kann jetzt keine fünf Songs von Der Regierung aufzählen und bin kein Blumfeld-Experte. Für mich waren … But Alive, die Boxhamsters oder Turbostaat wichtger.“ Vor allem lyrisch führt das schon in die richtge Richtung, wenn man vielleicht noch etwas mit Dackelblut nachwürzt.

Wer so eigen unterwegs ist mit dem bewährten Rockbesteck aus Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang, der macht Musik natürlich nicht erst seit gestern. „Wir kennen uns alle schon eine Weile. Wir sind quasi die Leute, die aus anderen Bandprojekten übrig waren, die irgendwann versickert sind. Wir haben einen ungeheuer produktven Spirit und haben sogar schon fast ein zweites Album fertg, weil wir gerade eh nicht touren können. Ich glaube, das liegt daran, dass bei uns genau die Musiker gelandet sind, die immer ein bisschen mehr reingegeben haben und irgendwann frustriert waren, weil sich bei anderen Bandmitgliedern die Interessen verschoben haben.“ Die Musik auf ihrem für den 17.09.2021 geplanten Debütalbum „blüte“ entsteht dann auch in Bandarbeit, während sich Christan und Josef das Texten teilen. „Wir sind zum Glück alle sehr uneitel, wenn es um das Teilen von Ideen geht“, sagt Christan. „Man kann sich den Ball zuspielen und dadurch werden die Dinge meistens besser. Das ist eine große Freiheit.“ Bei diesem Ping-Pong-Spiel muss man vielleicht auch noch den Produzenten Gregor Hennig nennen, in dessen Bremer „Studio Nord“ fuppe das Album in einigen intensiven Mehr-Tages-Sessions einspielten. Christan sagt: „Am Ende klingen die Stücke dafür trotzdem sehr natürlich, als käme alles aus einer Hand. Das fnde ich sehr schön.“ Ist es auch. Und stmmt. Kann ich so
unterschreiben.

Daniel Koch (Musikexpress, Difus, Applause Magazin)

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